Vielfach finden sich in Gärten zu Formen geschnittene Sträucher. Dies kann zwar ein Gestaltungselement sein, doch geschieht dies zumeist auch aus Unwissen, haben doch sehr viele Sträucher eine wunderschöne natürliche Wuchsform. Bei vielen Ziersträuchern, wie auch manchen heimischen Sträuchern, werden ein paar alte Triebe am Boden mit einer Astschere oder einer Handsäge entnommen und damit ist der Strauch verjüngt. Dies vertragen z.B. Weigelien, Forsythien, Zierjohannisbeeren, Deutzien, Falscher Jasmin, Haselnuss, Wildrosen, Kolkwitzien oder Heckenkirschen. Diese Sträucher könnten auch im Gesamten auf den Boden zurückgeschnitten werden, doch geht damit auch die Funktion des Sichtschutzes und der Zierde verloren. Solche Maßnahmen werden z.B. von Magnolien, Zaubernuss, Fächerblattahorn, Chinesischer / Japanischer Blumenhartriegel, Felsenbirnen oder Kornelkirschen nicht vertragen oder zerstören den schönen Habitus. Zu bedenken ist, dass nach dem 28. Februar in Hecken, lebenden Zäunen, Gebüschen und anderen Gehölzen nur noch schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen zulässig sind und auch dann nur, wenn man kein Brutgeschäft stört. Damals sagte mir ein Ausbilder: Wenn man auf den ersten Blick nicht erkennt, dass ein Strauch oder Baum geschnitten wurde, hat man das meiste richtig gemacht. Gerade die Eigenheiten im Wuchs unserer Sträucher, wie überhängend, aufrecht oder eine besonders schöne Verzweigung, machen doch den Reiz der Vielfalt aus und gestalten den Garten auf eine besondere Weise.