Feuchter Sommer

Es kommen öfter Anfragen zu Gemüse in Verbindung mit länger anhaltender Feuchtigkeit. Auch nicht zu unterschätzen sind niedrige Temperaturen während Nacht, denn auf meinem Weg nach Pfaffenhofen zeigte das Autothermometer öfter Temperaturen von 11 bis 14°C an. Ein Thema ist die Kraut- und Braunfäule bei Tomaten. Schäden treten zumeist an den älteren Blättern zuerst auf. Es entstehen braune Flecken verschiedener Größe, die sich relativ schnell dunkel verfärben. Wenn es nachts feucht ist, kann sich unterseits ein heller Pilzrasen bilden. Danach sterben die Blätter ab und wenn die Befallsstelle den Stängel erreicht, stirbt zumindest der betroffene Teil der Pflanze. An den Früchten entstehen zumeist an der oberen Fruchthälfte braune, etwas runzelige, eingesunkene harte Stellen. Je nach Witterung kann auch hier ein heller Pilzrasen entstehen. Befallene Früchte sollten nicht mehr verwendet werden. Um einen Befall zu vermeiden oder hinauszuzögern gilt es die Bestände licht zu halten z.B. durch Ausgeizen. Über das Laub gießen sollte ebenfalls vermeiden werden. Das Laub der Pflanzen sollte über Nacht nicht feucht, sondern trocken bleiben. Den Boden unter den Tomaten z.B. mit kurzem Rasenschnitt mulchen und die unteren Blätter entfernen, mindert ebenfalls den Befall. Überdies sollten befallene Blätter immer entfernt werden. Für das nächste Jahr kann es sich lohnen ggf. an einen Regenschutz für die Tomatenpflanzen zu denken oder generell robuste Sorten auszuwählen. Es gäbe zwar zugelassene Pflanzenschutzmittel, doch sollte hier den Pflanzenstärkungsmitteln und der vorbeugenden Anwendung sowie Grundstoffen im Gartenbau der Vorzug gegeben werden. Die Braun- und Krautfäule sollte nicht mit der Blütenendfäule verwechselt werden, hier entsteht ein dunkler Punkt, an der Stelle wo die Blüte war. Das ist eine physiologische Ernährungsstörung, welche auch durch wechselnde Witterungsbedingungen begünstigt werden kann. Auch gelbe Blätter an Gurken waren manchmal ein Thema. Unter 15°C kann es sein, dass keine Früchte mehr angesetzt werden oder die Pflanzen gelbliche Blätter zeigen. Bei Gurken wird ohnehin empfohlen nicht mit kaltem Wasser zu gießen, sondern besser von der Sonne angewärmtes Wasser aus einer Gießkanne zu verwenden. Paprika und Chili reagieren ebenfalls empfindlich auf nasse und kalte Bedingungen und entwickeln sich ggf. nicht optimal. Stehen die Pflanzen im Topf, kann zumindest der Standort verändert werden.