In den Baumschulen stehen um Ende Oktober wieder wurzelnackte Pflanzen zum Verkauf. Wurzelnackt bedeutet ohne Erdballen oder Topf. Diese Pflanzen sind i.d.R. günstiger und werden oft für großflächige Anpflanzungen verwendet. Ebenso sind wurzelnackte Obstbäume und Rosen im Handel. Früher war dies die normale Form des Verkaufes. Wichtig bei der Pflanzung wurzelnackter Ware ist, dass die Wurzeln bei der Lagerung, dem Transport und der Pflanzung nicht austrocknen. In meiner Ausbildungszeit haben wir immer die Wurzeln der Pflanzen mit Wasser befeuchtet und dann soweit wie möglich mit Decken oder Säcken abgedeckt. Wenn die Pflanzen ungeschützt herumliegen, sind die Wurzeln in schlechtesten Fall Wind und Sonne ausgesetzt. Die Wurzeln trocknen aus und nehmen Schaden. Als Folge wachsen die Pflanzen schlecht oder gar nicht an. Auch sehr wichtig ist der Pflanzschnitt. Allgemein werden die Wurzelspitzen angeschnitten, um gequetschte oder beschädigte Teile zu entfernen. Außerdem können die Pflanzen besser im Pflanzloch platziert werden, so dass die Wurzeln nicht „oben aus dem Loch herausschauen“. Doch gilt, je mehr Wurzelmasse erhalten bleibt, desto besser können die Pflanzen auch anwachsen. Wurzelnackte Sträucher werden zur Pflanzung zumeist um 1/3 bis 2/3 zurückgeschnitten, bei Obstbäumen und Rosen erfolgt ein fachgerechter Pflanzschnitt. Der Pflanzschnitt ist sehr wichtig, da bei wurzelnackten Pflanzen die Wurzelmasse reduziert wurde und wieder ein Gleichgewicht zwischen Spross und Wurzel hergestellt werden soll. Dadurch treiben die Pflanzen wieder stärker aus, was in Folge schönere und besserwachsende Pflanzen ergibt. Wichtig ist, frischgepflanzte Gehölze immer sehr gut zu wässern. Zur Pflanzung erfolgt zumeist eine Bodenverbesserung in Form einer Kompostgabe oder als Startdüngung werden Hornspänen zugegeben.