Winterhärtezonen

Heute gibt es eher eine Kurzmeldung, denn das Thema „Winterhärtezonen“ in Bezug auf kälteempfindliche Pflanzen ist gärtnerisch betrachtet spannend. Deutschland ist seit vielen Jahren in sog. Winterhärtezonen eingeteilt und diese wurden 2024 für Europa nach den aktuellen Gegebenheiten überarbeitet. Die Winterhärtezonen sind in 1a bis 12b eingeteilt. Wir liegen zumeist in 7a, was gerundet einem Bereich von -17,8°C bis -15,0°C entspricht. Die alte Einteilung wies bei uns zumeist 6a aus, was -23,5°C bis -20,6°C bedeutet hat. Sind Pflanzen einer entsprechenden Klimazone zugeordnet, überleben diese mit einer 80%igen Wahrscheinlichkeit. Ist eine Pflanze hingegen in der Winterhärtezone z.B. mit 5a angegeben, sollten bei uns keine Schäden auftreten. Hier ist „sollte“ das wichtige Wort, denn es kann nach wie vor Tage geben die kälter sind oder lokal eine ungünstige Lage vorherrschen. Und gerade Spätfröste können manchen Pflanzen sehr zusetzen. Sollte eine Pflanze an kontinentales Klima angepasst sein, gaukeln unsere oft milden Übergangstemperaturen den Frühling vor und es erfolgt ein Austrieb. Gibt es dann nochmals Frost, friert die Pflanze trotz einer guten Winterhärte zurück. Von der anderen Seite betrachtet kann das Mikroklima lokal auch milder sein. Hier kann eine Wand oder eine geschützte Lage innerorts Vorteile bringen. Kurz gesagt, es ist sicher möglich manche Pflanzen bei uns im Freiland zu kultivieren, an die vor 50 Jahren nicht zu denken war, dennoch gilt es die lokalen Bedingungen zu beachten. Der sichere Weg ist, solche Pflanzen zumindest die ersten Jahre im Winter zu schützen. Die Zukunft wird zeigen, welche Pflanzen bei uns dauerhaft Bestand haben können. Wer sich näher informieren möchte, kann über eine Internetsuchmaschine und den Suchbegriffen: Winterhärtezone und Deutsche dendrologische Gesellschaft, die Veröffentlichung finden. Interessant ist das Thema v.a. für mediterrane Pflanzen, deren Wachstumsgrenze ich gerade zu verschieben scheint.