Quittenlikör ist etwas echt besonderes und gerade meine späte Sorte ‘Isolinskaja‘ hatte jetzt erst richtig duftende Früchte, auch wenn nicht mehr viele am Baum waren. Die Sorte ist sehr spät und reifte bei mir bisher leider nicht jedes Jahr aus. Es braucht nicht viele Früchte und für Weihnachten ist Likör eine schöne Idee. Gerade wenn die Früchte direkt eingelegt werden ist der Geschmack, im Vergleich zu Likören die aus Säften mit Dampfentsaftung hergestellt werden, bei der Quitte feiner und komplexer. Nach etwas Herumprobieren und der Studie einiger Rezepte, habe ich mich für Folgendes entschieden: 500 g fein gehäckselte Quittenfrüchte, samt Schale aber ohne Kernhaus in einen verschließbaren Behälter geben (Volumen etwas über 1 l). Die Schale von ½ bis 1 Zitrone sowie ½ Zimtstange beifügen und das Ganze mit ½ l 40 %igem Alkohol auffüllen. Die Mischung 4-6 Wochen an einem warmen und dunklen Standort ruhen lassen. Danach z.B. mit einer sauberen sowie abgekochten Mullwindel abseihen und 300 ml Zuckersirup hinzugeben. Für den Sirup werden 300 g weißer Zucker oder Kandiszucker sowie 120 ml Wasser benötigt (ergibt ca. 310 ml). Den Zucker in das warme Wasser langsam einrühren und erhitzen bis der Sirup kocht und sich der Zucker vollständig gelöst hat. Bitte ständig rühren, um ein Anbrennen zu vermeiden und aufpassen, denn blubbernder Sirup kann zu sehr schmerzhaften Verbrennungen führen. Den abgekühlten Sirup zum abgeseihten Alkohol-Fruchtansatz geben und durchmischen sowie abfüllen. Zum Abfüllen sind übrigens braune Flaschen besonders geeignet, da hier das Produkt besser vor Licht geschützt ist. Nach ein paar Wochen kühler Reifung ist der Likör fertig und hat etwa 28 Vol. % Alkohol. Wird der Likör auf nahezu 0°C heruntergekühlt setzen sich Schwebstoffe noch besser am Boden ab und theoretisch könnte nochmals in sterile Flaschen umgefüllt werden. Allerdings war der letzte Satz in der Flasche keineswegs schlecht, doch ein Likör muss klar sein. Je besser der Alkohol, desto besser wird auch der Likör. Ich verwende deshalb nur Spirituosen, in diesem Fall Wodka, der auch pur genießbar ist. Entweder soll der verwendete Schnaps neutral oder geschmacklich zur Quitte passen, es gibt da große Unterschiede. Nun ist es noch eine Frage der Präsentation und der Dosis. Wie jedem bekannt – zu viel schadet.