Pflanzen im Haus- und Kleingarten schützen

Wie zum Anklang des Jahres beschrieben möchte ich dieses Jahr einige Basisthemen in den Gartentipp mit aufnehmen, um zu zeigen wie vielfältig Garten sein kann. Die Begriffe Pflanzenschutz sowie Pestizide kennen Sie sicher. Doch Pflanzenschutz umfasst wesentlich mehr, ist prinzipiell allgegenwärtig und nicht immer giftig. Der Pflanzenschutz beinhaltet die Gesamtheit der Bemühungen, Schäden und Leistungsminderungen von Kulturpflanzen zu verhindern oder zu mildern. Hier möchte ich ebenfalls auf den integrierten Pflanzenschutz hinweisen, welcher eine Kombination biologischer, biotechnischer, pflanzenzüchterischer sowie anbau- und kulturtechnischer Maßnahmen darstellt, mit dem Ziel die Anwendung chemischer Pflanzenschutzmittel auf das notwendige Maß zu beschränken. Chemische Pflanzenschutzmittel sollten ohnehin nicht im eigenen Garten eingesetzt werden. Es gibt hier unzählige biologische und „ökologische“ Alternativen, Schäden an Pflanzen entgegenzuwirken. Einer der wichtigsten Schritte Pflanzen zu schützen, ist die Sortenauswahl. Es gibt mittlerweile viele widerstandsfähige, tolerante bisweilen als resistent bezeichnete Sorten. Damit wird einem Befall mit einer bestimmten Krankheit schon im Kern vorgebeugt. Hier sind als Beispiele z.B. Rosen mit Blattkrankheiten und Stachelbeeren mit Mehltau zu nennen. Bei Tomaten ist die Kraut- und Braunfäule, bei Salat die Läuse oder bei Äpfeln der Schorf ein Thema. Stehen die Pflanzen nicht am idealen Standort oder es gibt in der Pflege Versäumnisse, haben die Pflanzen weniger Kraft, sich gegen Erreger zu schützen. Ein fachgerechter Obstbaumschnitt trägt damit auch zur Pflanzengesundheit bei. Manchmal reicht es schon befalle Blätter oder einen Trieb zu entfernen. Weiter gilt es den Nützlingseinsatz z.B. im Gewächshaus zu nennen, denn Raubmilben saugen Spinnmilben aus. Auch der Nistkasten trägt zum biologischen Pflanzenschutz bei, Meisen schätzen manche Raupe oder Blattlaus. Reicht das nicht mehr aus, gibt es mittlerweile zahlreiche biologische Wirkstoffe, wie z.B. Kaliseife, Rapsölprodukte oder Schachtelhalmbrühe, die bei verantwortungsvoller und zulassungsgemäßer Anwendung der Umwelt wenig schaden. Ein echter Fortschritt, da bisher viele Hausmittel sozusagen illegal oder in einer Grauzone waren, ist die neue Zulassung von „Grundstoffen im Gartenbau“. Eine genauere Beschreibung finden Sie unter den Internetsuchbegriffen: „Grundstoffe und Berlin“, hier ist dann die Grundstoffdatenbank als Tabelle abrufbar. Wichtig zu wissen ist, dass sich diese Tabelle kurzfristig verändern kann und es Anwendungsbeschränkungen gibt. Kurz gesagt, es darf nur zugelassenes in definierter Menge verwendet werden, alles andere ist nicht zulässig. Mittel zweckentfremdet zu verwenden ist ebenfalls nicht zulässig, hier kursiert leider einiges im Internet. Auch harmlos erscheinende Wirkstoffe, können schaden. Es gilt sich immer entsprechend zu schützen – es reicht für manchen Anwender schon eine Allergie aus. Was noch gar nicht angesprochen worden ist, dass nicht jeder Befall einer direkten Bekämpfung bedarf. Es gibt Schadschwellen, die tolerierbar sind. Ich möchte im Haus- und Kleingarten für eine biologische Bewirtschaftung werben und die vielen anderen Möglichkeiten zu nutzen, um chemische Pflanzenschutzmittel zu vermeiden. Ein vielfältiger und naturnaher Garten bietet überdies viel Platz für Nützlinge, die uns im Garten helfen.