Beleuchtung zur Anzucht

Viele haben schon mit der Aussaat begonnen und ebenso Erfahrungen sammeln können. Neben der Wärme, die durch eine Heizung ausgeglichen werden kann, spielt auch Licht eine entscheidende Rolle. Ohne ausreichende oder falsche Belichtung verkümmern die Pflanzen oder „vergeilen“, d.h. sie werden zu lang. Jeder Wellenlängenbereich des Lichts deckt gewisse Funktionen im Organismus der Pflanzen ab. Anteilsmäßig zu viel rotes Licht, also „Wärmestrahlung“ sorgt für übermäßiges Längenwachstum. Für die Fotosynthese ist hauptsächlich Licht im blauen sowie roten Bereich erforderlich. Blaues und insbesondere UV-Licht sorgt für gedrungen wachsende Pflanzen, was auch erklärt, wieso manche Pflanze aus den Alpen bei uns etwas anders wächst. Gelbe und grüne Lichtanteile spielen weniger eine Rolle, sollten aber nicht vernachlässigt werden. Es gibt im Gartenbau auch Empfehlungen zu Vollspektrumlampen, die den gesamten sichtbaren Lichtbereich abdecken. Dies ist eine sehr vereinfachte Darstellung, doch es sollte dadurch klarwerden, Licht ist nicht gleich Licht. Klassische Glühbirnen eigen sich keinesfalls zur Pflanzenbeleuchtung. Anders sieht es mit Neonröhren aus, die 5-Banden d.h. Lichtbereiche oder sogar das Vollspektrum des Lichts abdecken. Das sind dann zumeist Leuchtmittel in kalten Lichtfarben ab ca. 4500 Kelvin (K). Neuerdings kommen immer mehr LED-Leuchtmittel oder Leuchten für Pflanzen auf den Markt. Gerade die Eigenschaften einer LED, in sehr engen Wellenlängenbereichen zu arbeiten, kann entweder ein Nachteil oder gerade deswegen ein Vorteil zur Steuerung des Wachstums und der Blüte sein. Weg von der Theorie, habe ich über mein Aussaatgewächshäuschen einen LED-Arbeitsstrahler mit 10 Watt und 4400 K installiert und festgestellt, dass neben dem vorhandenen Tageslicht mein Strahler zur Verbesserung der Aussaat und Anzucht funktioniert. Die Pflanzen zeigten kein übermäßiges Längenwachstum und die Anzuchtzeit hat sich dadurch verkürzt. Eine Beleuchtung oder Zusatzbeleuchtung, eignet sich entweder zur Verbesserung der Aussaat- und Anzuchtbedingungen oder wenn nur ein dunkler, aber warmen Standort, wie z.B. ein Heizkeller zur Verfügung steht. Weiter bringen auch z.B. 10 W eine gewisse Heizleistung. Übrigens im Zusammenhang mit Pflanzenbeleuchtung werden Sie sicherlich auf die Abkürzung PAR treffen, was so viel wie „photosynthetisch aktive Strahlung“ bedeutet. Damit ist der Lichtbereich gemeint, der das Wachstum am Meisten beeinflusst. Lux ist eine Angabe, die zwar ein Richtwert sein kann, doch die Messung findet auf einer etwas anderen Grundlage, wie dem „idealen Lichtspektrum“ für Pflanzen, statt. Allenfalls ist eine Luxangabe nur im Vollspektrum mit dem Tageslicht vergleichbar. Dann gibt es noch den Begriff Lumen, was eigentlich nur bedeutet Lux je Quadratmeter. Richtig mit Licht zu arbeiten ist sicher keine ganz einfache Materie, doch vielfach gibt es Erfahrungswerte und gute Rezensionen, die bei der Auswahl helfen können. Auch der Fachhandel bietet eine gewisse Sicherheit und im Idealfall gibt es sogar eine Beratung. Sicherlich wird eine Zusatzbeleuchtung nicht für jeden relevant sein, doch für manchen eine spannende Lösung darstellen.